Marion Warden, MdL bei Lärmmessungen an Kevelaerer Straße

Lärmmessungen an Kevelaerer Straße

Heerdt (RP). Grüne und SPD sowie Vertreter des Bürgervereins Heerdt waren am Montag während des Berufsverkehrs mit Messgeräten dem Autolärm auf der Spur. Das Ergebnis ist wegen des winterlichen Wetters nicht repräsentativ.

Masterplan

Straßenlärm reduzieren

Mit dem Masterplan "Reduzierung des Straßenlärms" will die Stadt die akustischen und gesundheitlichen Belastungen der Bürger reduzieren.

Rund 18 Prozent der Düsseldorfer wohnen an Straßen mit einem täglichen Lärmpegel von mehr als 70 Dezibel.

Das Wohngebiet der Grünau sollte bereits 2010 durch eine fünf Meter hohe Lärmschutzwand von der verkehrsreichen Kevelaerer Straße abgeschottet werden. Bislang ist noch nichts geschehen, sind die 450 Einwohner nach wie vor täglich dem Lärm von etwa 80 Dezibel ausgesetzt. Grund für die Grünen und SPD, das Thema aufzugreifen und eigenhändig Lärmmessungen vorzunehmen.

Gestern, in den frühen Morgenstunden, zogen nun Bezirksvertreter Markus Loh (Grüne) und sein Kollege von der SPD Tobias Kühbacher sowie die Landtagsabgeordneten Marion Warden (SPD) und Stefan Engstfeld (Grüne) gemeinsam mit den beiden Vertretern des Heerdter Bürgervereins Herbert Rozynski (Vorsitzender) und Rainer Mylius los, um während des Berufsverkehrs den Lärm auf der Kevelaerer Straße zu messen. "Das Ergebnis ist nicht repräsentativ", stellt Loh fest. "Durch Schnee und Eis waren weniger Autofahrer unterwegs, und alle sind sehr langsam gefahren." Trotzdem habe die Messung einen Wert von 60 bis 80 Dezibel ergeben. In der Nähe der Brüsseler Straße seien es 81 bis 82 Dezibel gewesen. Im Schatten der Lärmschutzwand sei dort der Wert auf 50 Dezibel gesunken. "Das bedeutet, dass eine Lärmschutzwand doch sinnvoll ist", ergänzt Loh.

Die Lärmmess-Aktion ausgelöst hatten Stefan Engstfeld und der Landesbauminister Michael Groschek (Grüne), die die Initiative ergriffen und Gespräche mit dem Landesbetrieb Straßen NRW (er ist für die Kevelaerer Straße zuständig) sowie der Stadt Düsseldorf führten.

Dabei wurde seitens des Landesbetriebes festgestellt, dass eine Schutzwand an der Kevelaerer Straße kein vollständiger Schutz für das Wohngebiet sei. Vor allem in den oberen Stockwerken gebe es Bereiche mit Überschreitungen der Lärmsanierungsgrenzwerte. Deshalb werde der Einbau von Lüftern an den betroffenen Fenstern favorisiert. Loh: "Das entspricht aber nicht den bisherigen Planungen der Stadt Düsseldorf." Es sei nur schwer nachvollziehbar, dass nun trotz des erstellten Gutachtens für eine Lärmschutzwand dies nun nicht mehr gelte. "Die Aussage des Landesbetriebes Straßen NRW zu den Lüftungsanlagen sollte deshalb von der Stadtverwaltung geprüft werden", ist Meinung der Grünen, die dazu morgen eine entsprechende Anfrage in die Sitzung der Bezirksvertretung (15 Uhr) einbringen werden. Sie wollen wissen, warum nun Lüftungsanlagen an den betroffenen Fenstern die bessere Lösung sein sollen und ob die Finanzierung einer Lärmschutzwand im Haushalt nicht mehr vorgesehen ist. Weiter wollen sie wissen, wer die Kosten für die Lüftungsanlagen trägt.

Im vergangenen Jahr hatte die SPD-Fraktion der Bezirksvertretung bereits bei der Verwaltung nachgefragt, wann denn mit der Realisierung des Lärmschutzes zu rechnen sei. Eine erklärende Antwort hatte die Verwaltung nicht parat. Die Bezirksvertreter erfuhren lediglich, dass das Thema auf der Tagesordnung der kleinen Lärmkommission stehe.

Quelle: www.rp-online.de