Bundesweiter Aktionstag am 24.06.2015 vor allen deutschen Krankenhäusern

Marion Warden – MdL unterstützt den bundesweiten Aktionstag

Bundesweiter Aktionstag am 24.06.2015 vor allen deutschen Krankenhäusern – auch bei Vivantes.

Im Saarland wurde es ausprobiert. Für jeden fehlenden Arbeitsplatz im Krankenhaus stellte sich eine Kollegin oder ein Kollege vor die Tür und hielt ein Schild mit einer Nummer hoch.
Sie hatten den Notstand sichtbar gemacht. Aus diesem Beispiel wird eine Idee für ganz Deutschland.

Nach dem Personal-Check der Gewerkschaft ver.di fehlen an den Krankenhäusern insgesamt 162.000 Kolleginnen und Kollegen. Jetzt werden sich genauso viele Menschen vor die Krankenhäuser stellen. 162.000 Kolleginnen und Kollegen halten 162.000 Nummern hoch. Überall genau zur gleichen Zeit, vom Nordseestrand bis in die bayerischen Berge, von Görlitz bis Saarbrücken: Am 24. Juni, um 13 Uhr, denn es schlägt 13. 

Die Personaldecke ist in allen Bereichen dünn und brüchig. 70.000 sind es in der Pflege, aber 162.000 Vollzeitstellen sind es insgesamt, die bundesweit in den Krankenhäusern fehlen. Die Aktion »162.000 für 162.000« wird den Personalmangel begreifbar machen.

In diesem Jahr soll es ein neues Gesetz geben. 
Zum wiederholten Mal nennt man es eine »Krankenhausreform «. ver.di fordert eine gesetzliche Personalbemessung. Die Regierung will dagegen ein lahmes Pflegeförderprogramm auflegen. Das bringt 2016 gerade mal eine Pflegestelle pro Krankenhaus, in drei Jahren vielleicht 3,5 Stellen. Das ist peinlich und eine Schande!

Bei Vivantes protestieren wir schon lange dagegen, dass jahrelang in allen Teilen des Unternehmens radikal Personal abgebaut worden ist. Jährlich haben die Beschäftigten auf ca. 40 Mio. Euro verzichtet, um eine Sanierung des Unternehmens zu ermöglichen.

Die Arbeit wurde ins Unerträgliche verdichtet. Viele Arbeitsbereiche wurden ausgegliedert und damit Tarifflucht begangen. Die Politik und die Geschäftsführung nennen das Sanierung. Wir nennen es die Zerstörung der öffentlichen Daseinsvorsorge im Gesundheitsbereich!

Wir lassen uns nicht länger gegeneinander ausspielen!
Im Pflegebereich wurde gekürzt, damit die Lohnerhöhung für das ärztliche Personal finanziert werden könne. Jetzt wird weiter ausgegliedert, weil man bei der Pflege nicht weiter sparen kann.

Das Kaputtsparen muss ein Ende haben.
Sollen die Beschäftigten der Tochtergesellschaften auf ihren Tarif verzichten, damit der Stellenschlüssel im Pflegebereich verbessert werden kann oder soll das Personal im Pflegebereich weiter abgebaut werden, damit die Beschäftigten der Töchter den Tarif TVöD erhalten können?

Vor diese Alternative lassen wir uns nicht stellen!
Der Senat soll endlich seinen Verpflichtungen nachkommen und die jährlich anfallenden Investitionskosten des Unternehmens Vivantes in vollem Umfang erstatten. Das sind dann schon mal ca. 85 Mio. Euro pro Jahr. Dieses fehlende Geld reicht aus, um den TVöD für alle Beschäftigten weitgehend zu ermöglichen.

Die nach rein wirtschaftlichen Erwägungen durchgeführte Finanzierung der Krankenhäuser über die DRGs muss umgehend geändert werden.

Wir wollen eine verbindliche gesetzliche Personalbemessung JETZT!!
Wir sind es leid, für »schwarze Nullen«, Sparzwänge, Dividenden für Aktionäre, Haushaltslöcher, Bankenkredite … unsere eigene Gesundheit und die unserer PatientInnen aufs Spiel zu setzen.

Am 24. Juni 2015 ist Gesundheitsministerkonferenz in Bad Dürkheim. Es wäre allerdings eine Illusion zu glauben, dass die PolitikerInnen dort eine gesetzliche Personalbemessung beschließen werden. Die werden wir nur bekommen, wenn der Druck größer wird. Wir helfen uns und unseren PatientInnen nicht, wenn wir so weiter machen wie bisher. Nehmen wir uns die Kolleginnen und Kollegen der Charité zum Vorbild, die über einen Tarifvertrag verbindliche Personalquoten erkämpfen wollen.

Wir müssen mehr werden!
Tretet in ver.di ein, werdet aktiv! 

Am 24. Juni brauchen wir euch, liebe Kolleginnen und Kollegen, Bürgerinnen und Bürger, Patientinnen und Patienten. 

Quelle: Gesundheit – soziales – Verdi

 

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