AsF-Aktion: Erinnerung an die Frauenrechtlerin Marie Jucharz
Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) in Düsseldorf erinnert mit einer Straßenaktion und einer kleinen Bürger*innenumfrage an die Frauenrechtlerin und Sozialdemokratin Marie Jucharz. Die Aktion findet am Dienstag, den 19. Februar 2019 um 18 Uhr, auf der Marie-Jucharz-Straße/ Ecke Eugen-Richter-Straße in Düsseldorf Mörsenbroich statt.
Erste weibliche Rednerin
Marie Jucharz war es, die als erste Frau vor einem deutschen Parlament sprach und in ihrer Rede vor der Nationalversammlung in Weimar klarmachte: „Es ist das erste Mal, dass in Deutschland die Frau als Freie und Gleiche im Parlament zum Volke sprechen darf (…) dass wir Frauen dieser Regierung nicht etwa (…) Dank schuldig sind. Was diese Regierung getan hat, das war eine Selbstverständlichkeit; sie hat den Frauen gegeben, was ihnen bis dahin zu Unrecht vorenthalten worden ist.“
Gründerin der Arbeiterwohlfahrt
Der Nationalversammlung gehört die Sozialdemokratin bis 1920 an. Neben ihrer aktiven politischen Arbeit, vor allem in der Berliner Sozialdemokratischen Frauenbewegung, beteiligt sie sich maßgeblich an der Gründung der Arbeiterwohlfahrt (AWO), deren Vorsitzende sie bis 1933 ist. Bis 1933 gehört Marie Jucharz auch dem Reichstag an. 1933 flieht sie vor den Nationalsozialisten ins Saargebiet, 1935 nach Frankreich und 1941 in die USA. 1949 kehrt sie nach Deutschland zurück und wird Ehrenvorsitzende der AWO. 1956 verstirbt sie in Düsseldorf.